Klimafolgen im GEOportal

Karten zu Klimafolgen sind nun im GEOportal des Kreises Minden-Lübbecke abrufbar

Welche Orte sind wie vom Klimawandel betroffen? Hierzu sind jetzt Grundlagenkarten zu den Bereichen Hitze, Dürre, Flusshochwasser und Starkregen im GEOportal des Kreises unter der Themenkarte „Klimafolgen“ einsehbar. Der Kreis Minden-Lübbecke ist eine von acht Regionen im Kooperationsprojekt Evolving Regions. Das Projekt befasst sich mit der Anpassung an die Folgen des Klimawandels auf regionaler und kommunaler Ebene, zu denen unter anderem zunehmende Extremwetterereignisse gehören.  Ein wichtiger Baustein im Projekt ist diese kartographische Darstellung von Klimafolgen.

„Ich bin froh, dass wir als Kreis beim Projekt Evolving Regions dabei sind – das hilft uns und unseren Kommunen in vielen Punkten, uns stabil aufzustellen für die Folgen des Klimawandels, seien es Starkregen, Hitze oder Trockenheit. Von den Erkenntnissen des Projekts profitieren viele Bereiche von der Land- und Forstwirtschaft, der Stadtplanung bis zum Bevölkerungsschutz, die wir heute schon aktiv mit einbeziehen – denn auf eine Herausforderung wie diese können wir nur gemeinsam Antworten finden.“

Das Projekt arbeitet mit Daten, die NRW-weit vorliegen und frei nutzbar sind. Um die klimatischen Einflüsse zu veranschaulichen, wird beispielsweise auf Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD) und des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) sowie des Umweltministeriums NRW und des Bundesamts für Kartographie und Geodäsie (BKG) zurückgegriffen.

„Dank der engagierten Arbeit der Kolleginnen und Kollegen, die das Projekt Evolving Regions im Umweltamt betreuen und ebenso eng mit dem Katasteramt für das GEOportal zusammenarbeiten, sind wir jetzt in der Lage, die neuen Daten und Erkenntnisse für die Arbeit innerhalb der Kreisverwaltung ebenso wie im gesamten Kreisgebiet in vielfältiger Weise zu nutzen.“

Wo schlägt zum Beispiel im Sommer die Hitze besonders zu? – Interessierte Bürgerinnen und Bürger können sich auf Basis der Klimamodellierungen des LANUV anzeigen lassen, wo es im Kreis Minden-Lübbecke eine höhere Hitzebelastung gibt. Angezeigt wird beispielsweise die thermische Belastung am Tag (15 Uhr) für Siedlungs- und Grünflächen. Ein Beispiel: In der Mindener Innenstadt wird an einem typischen Sommertag in vielen Siedlungsbereichen eine starke thermische Belastung mit PET-Werten von >35 bis 41 °C erreicht. Die physiologische Äquivalenttemperatur (PET) umfasst nicht nur die Lufttemperatur, sondern auch Luftfeuchte, Wind und Strahlung, die sich auf das menschliche Empfinden auswirken.

Thermische Belastung tags (15 Uhr) an einem typischen Sommertag (Quelle: LANUV NRW & Kreis Minden-Lübbecke 2021)

 

Auch die Dürreempfindlichkeit forstlicher Standorte kann in den Karten eingesehen werden. Wie betroffen sind die Waldstandorte im Kreis Minden-Lübbecke bereits jetzt von der Trockenheit und wie ändert sich die Situation mit dem Klimawandel? Das zeigt hier eine Szenario-Betrachtung für das Jahr 2040 im Falle eines starken oder moderaten Klimawandels.

Nach den zurückliegenden Hitzesommern waren in diesem Jahr vor allem Starkregenereignisse ein großes Thema. So beschäftigen sich die Klimafolgenkarten auch mit diesem Aspekt. Der Temperaturanstieg im Zuge
des Klimawandels bewirkt, dass die warme Luft mehr Wasser aufnehmen kann, starke Niederschläge nehmen zu. Starkregen heißt: viel Wasser in kurzer Zeit, er besitzt also im Verhältnis zu seiner Dauer eine hohe Intensität und kann deshalb starke Schäden verursachen, auch wenn keine Gewässer in der Nähe sind, die über die Ufer treten könnten. Um solchen Ereignissen entgegen zu wirken, ist vorausschauende Planung wichtig. Die Starkregengefahrenhinweiskarte NRW zeigt im GEOportal, wo besondere Gefahrenbereiche für Überflutungen in den kreisangehörigen Kommunen liegen. Die vom Bundesamt für Kartographie und Geodäsie veröffentlichten Modellierungen stellen die überfluteten Flächen, die Wassertiefen und Fließgeschwindigkeiten im Kreis Minden-Lübbecke dar – und dies für zwei Arten: für ein seltenes, 100-jährliches sowie für ein extremes Starkregenereignis, angenommen wird dabei jeweils eine Dauer von 60 Minuten. Für Hochwasser an Fließgewässern gibt es außerdem schon seit vielen Jahren die Hochwasser-Gefahrenkarten.

Starkregengefahrenhinweiskarte für das Kreisgebiet Minden-Lübbecke (Quelle: BKG & Kreis Minden-Lübbecke 2021)

Die Hochwasser-Gefahrenkarten werden bereits seit geraumer Zeit im Bevölkerungsschutz und anderen Bereichen der Kreisverwaltung mit in die Arbeit einbezogen.

„Für uns sind die zusätzlichen Starkregen-Gefahrenkarten wichtiges Datenmaterial, um auch für diesen Bereich Schutzmaßnahmen für die Bürgerinnen und Bürger in jeder einzelnen Kommune des Kreises planen zu können“

Zu ihrem Dezernat gehören Bevölkerungsschutz und Rettungswesen, gleichzeitig ist sie im Fall eines Großschadensereignisses Leiterin des Krisenstabes. Die Karten stehen allen Städten und Gemeinden zur Verfügung, um auch auf kommunaler Ebene notwendige Vorkehrungen treffen zu können. Der Kreis steht hierzu mit allen elf Kommunen in engem Austausch. 

Die Klimafolgenkarten sind im GEOportal des Kreises Minden-Lübbecke unter: https://www.minden-luebbecke.de/Service/GEOportal/ (Themenkarte Klimafolgen) abrufbar. Zukünftig werden im Projekt kreisweite Verschneidungen der klimatischen Grundlagen mit räumlichen Sensitivitäten (z.B. Wohnbevölkerung, Gebäude oder soziale/technische Infrastrukturen) vorgenommen. So wird die Klimawirkung im Kreis noch deutlicher und es können besser passgenaue Maßnahmen zur Klimafolgen-Anpassung entwickelt werden.

Die Pressemitteilung des Kreises finden Sie hier

Titelbild: Dürreempfindlichkeit forstlicher Standorte 2040 – RCP 8.5 (Quelle: Landesbetrieb Wald und Holz NRW, LANUV NRW & Kreis Minden-Lübbecke 2021)

LEADER werden! Auf geht’s…

Was bewegt die Menschen in unserer Region, was denken sie, was treibt sie an, was wünschen sie sich für ihre Region oder was würden sie gern in ihrer Region verändern? Diese Fragen stellt das Bündnis ländlicher Raum (BlR) den Bürger*innen im Kreisgebiet für die nächste LEADER-Förderperiode.

Eine gute LEADER-Bewerbung braucht ein Leitbild, Ziele, Handlungsfelder und Projekte für die künftige Entwicklung der Region. DieBewerbung möchte das Bündnis gemeinsam mit den Bürger*innen entwickeln, weil sie die Region am besten kennen. „Der Mühlenkreis hat ein breit angelegtes Netzwerk mit vielen engagierten Menschen, die sich für eine positive Gestaltung des ländlichen Raums einsetzen. Wenn wir uns erfolgreich für das LEADER-Programm bewerben, bringt uns das interessante Chancen und Perspektiven”, sagt Landrätin und 1. Vorsitzende des BlR e.V. Anna Katharina Bölling.

Ziel ist, mithilfe von EU-Fördermitteln Regionalentwicklung noch besser zu machen. LEADER ist ein Programm zur Förderung des ländlichen Raums und wird vom Land NRW als Wettbewerb für ländliche Regionen ausgeschrieben.

Themen, Ziele, Projekte, …
Die Workshops richten sich an alle aktiven und engagierten Menschen, die ihrer Region mit zukunftsorientierten Ideen und Projekten in eine noch bessere Zukunft verhelfen möchten. Sie sind die Expert*innen für Ihre Heimat! Gemeinsam setzen wir wichtige Themen und Ziele für die künftige Regionalentwicklung und entwickeln Projektideen zu ihrer Umsetzung.

Achtung: Aufgrund der aktuellen Entwicklungen gilt für die Teilnahme an den weiteren Workshops die 2G-Regelung!

Bündnis ländlicher Raum im Mühlenkreis e.V.

Workshops im “Weserland” (18.00 Uhr)

Do 11.11. Wie können wir Räumen und Angebote verbinden? – (Vernetzte) Mobilität
                  (Altes Amtsgericht Petershagen, Mindener Str. 16, 32469 Petershagen)

Di 16.11. Wie wollen wir uns erholen und unsere Region erleben? – Tourismus und Naherholung
                 (Bürgerhaus Hausberge, Am Park 1, 32457 Porta Westfalica)

Mi, 24.11. Wie wollen wir in Zukunft miteinander leben und arbeiten? – Neue Arbeits- und Lebensmodelle
                 (der.hive Rehme, Adam-Opel-Straße 2, 32547 Bad Oeynhausen)

Do, 02.12. Wie wollen wir in Zukunft mit Natur und Umwelt umgehen? – Natur, Umwelt und Energie
                  (Alte Grundschule Meißen, Forststraße 23, 32423 Minden)

Anmeldung unter p.steffenhagen-koch@minden-luebbecke.de , Tel: 0571-80723131

Workshops im “Aueland” (18.00 Uhr)

Mi 10.11. Wie wollen wir in Zukunft unser Miteinander gestalten? – Soziale Gemeinschaft
                  (Bürgerhaus Rothenuffeln, Griepshop 7, 32479 Hille)

Do 18.11. Wie können wir unsere regionalen Produkte & Dienstleistungen stärken? – Regionale
                  Wertschöpfung & regionale Produkte
                 (Familienzentrum Wehe, Am Sportplatz 10, 32369 Rahden)

Mo, 22.11. Wie wollen wir in Zukunft unsere Versorgung sicherstellen? – Versorgung und Infrastruktur
                 (Gemeindehaus Oberbauerschaft, Bünder Str. 4, 32609 Hüllhorst)

Mo, 29.11. Wie wollen wir unsere Region zukünftig entwickeln und erleben? – Natur, Freizeit und
                  Naherholung
                  (Begegnungsstätte Wehdem, Am Schulzentrum 10, 32351 Stemwede)

Anmeldung unter p.steffenhagen-koch@minden-luebbecke.de , Tel: 0571-80723131

Mit dem “Aueland” und dem “Weserland” möchte der Mühlenkreis künftig zwei LEADER-Regionen in sich vereinen. Der Namen “Aueland” und „Weserland“ sind bislang nur ein Arbeitstitel und können sich im Laufe des Bewerbungsprozesses noch ändern. Darüber entscheiden die Menschen aus der Region bei den Veranstaltungen vor Ort oder in einer Online-Beteiligung https://adhocracy.plus/blr-ev/. Darüber hinaus werden dort zukünftig die Ergebnisse aus den anstehenden Veranstaltungen präsentiert und zur Diskussion gestellt.

Alle weiteren Infos zum Bündnis ländlicher Raum im Mühlenkreis e.V, zum LEADER-Projekt und zur Bewerbung, sowie die Dokumentation der Workshops finden Sie hier.